Hauptaufgabe der Siebpartie ist die Blattbildung und eine fortschreitende Entwässerung des Faservlieses. Dabei wird der Stoffstrom mit etwa 0,5% Stoffdichte auf 14 - 20% entwässert. Dies entspricht etwa 86% der Anfangs vorhandenen Wassermenge. Eine Siebpartie besteht aus Leitwalzen, Antriebswalzen, Entwässerungselementen und schließlich einem alles umspannendem Sieb.
Die Entwässerung erfolgt durch:
Mit fortschreitender Entwässerung steigt der Filtrationswiderstand des Fasergefüges. Daher muss mit zunehmendem Trockengehalt mehr Energie aufgebracht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass im vorderem Bereich der Siebpartie meist mit einem natürlichen Vakuum (Hydrodynamische Elemente) gearbeitet wird, während in Richtung der Pressenpartie künstlichen Vakuum erzeugt wird, um den Filtrationswiderstand zu überwinden.
Hier geht es zu den verschiedenen Siebformern.
Zu den hydrodynamischen Entwässerungselementen zählen die Registerwalzen und die Foils. Beide erzeugen durch die Spaltvergrößerung an der auslaufenden Seite ein natürliches Vakuum.
Die Registerwalze dreht sich. Sie erzeugt auf der einlaufenden Seite einen Überdruck, der bei Geschwindigkeiten >600 m/min das Blattgefüge zerstört. Daher wird heutzutage eher auf Foils zurückgegriffen.
Foils sind starre Leisten, die über die gesamte Bahnbreite reichen. Sie erzeugen auf der auslaufenden Seite ein Unterdruck, welcher das Wasser an die Unterseite des Siebes zieht. Der folgende Foil streift dieses Wasser ab.
Mit fortschreitender Entwässerung steigt der Filtrationswiderstand, weswegen im hinteren Bereich der Siebpartie Elemente, die mit Vakuum arbeiten, eingesetzt werden. Nasssaugkästen und Saugkästen unterscheiden sich insofern, dass Saugkästen, die im niedrigerem Trockengehaltsbereich arbeiten, als Nasssaugkästen bezeichnet werden.
Siebpartienkonzepte werden auch Former genannt. Es haben sich für verschieden Erzeugnisse verschieden Former entwickelt. Im Folgendem sind einige von ihnen kurz vorgestellt.
Mit Langsieb-Formern lassen sich die verschiedensten Erzeugnisse herstellen. Jedoch ist die Geschwindigkeit dieser limitiert, da der Luftwiderstand bei einer Geschwindigkeit von 1200m/min das Faservlies vom Sieb löst.
Rundsieb-Former sind vorwiegend für mehrlagige Kartons konzipiert worden. Jeder einzelne Rundsieb-Stoffauflauf bringt ein weiteres Faservlies auf das Sieb auf. Ihre maximale Maschinengeschwindigkeit beträgt etwa 400 m/min
Mit Roll-Blade-Formern lässt sich eine sehr schnelle Entwässerung innerhalb weniger Millisekunden (4% Trockengehalt) erreichen. Eine gute Formation ist bei Maschinengeschwindigkeiten bis zu 1800 m/min gegeben.
Das Konzept eines Gap-Formers sieht vor, dass der Stoffstrahl zwischen zwei Sieben eingespritzt wird. Die beiden Siebe fixieren das Faservlies. Dadurch können Geschwindigkeiten über 2000 m/min erreicht werden.