Die Holzvorbereitung ist jeweils der erste Schritt für die Holz- und Zellstoffherstellung, daher wird dies an dieser Stelle für beides beschrieben. Zur Vorbereitung gehört nach Fällung der Bäume die Lagerung, Entrindung und außer für die Holzschliffherstellung eine Hackschnitzelherstellung.
Damit ein kontinuierlicher Prozess der nachfolgenden Aggregate gewährleistet ist, ist eine Lagerung des Holzes aus dem Wald mehr als sinnvoll. Leider geht man dadurch einen Feuchtigkeitsverlust des Holzes ein, was die Entrindung und anschießende Holzstoffherstellung erschwert. Auch ist der Befall von Schädlingen ein denkbares Risiko. Ebenfalls dunkelt das im Holz enthaltene Lignin nach.
Gelagert werden können die Stämme auf verschiedene Weisen. Die einfachste Möglichkeit ist es die Stämme einfach auf einem Haufen zu lagern (engl. Pile). Schöner ausgedruckt nennt man diese Methode Wildstapeln. Offensichtlicher Vorteil ist der geringe Arbeitsaufwand. Nachteil ist allerdings der in der Mitte des Haufens entstehende Wärme- und Feuchtestau, der Bakterien und Pilze gedeihen lässt. Das Holz sollte nach max. 3 Tagen verarbeitet werden.
Besser hingegen ist der geordnete Stapel. Dabei werden die Stämme in Windrichtung gelagert, damit kein Wärmestau entstehen kann. Um dem Feuchteverlust entgegenzuwirken, werden die Stapel befeuchtet. Auf diese Weise kann das Holz problemlos 6 Monate lagern.
Die beste Lagerungsart ist die Nasslagerung. Hierbei werden die Stämme beispielsweise in Seen eingelagert und so komplett nass gehalten, damit die Qualität am bestmöglichsten erhalten bleibt. Nachteil ist jedoch der relativ hohe Platzbedarf an Wasserfläche. Auch werden Bakteriennährstoffe vom Holz an das Wasser abgegeben, was dazu führen kann, dass durch größere Bakterienkulturen den Fischen weniger Sauerstoff zur Verfügung steht.
Die Rinde muss vom Stamm unbedingt entfernt werden, da sie bei der Holz- und Zellstoffherstellung erheblich stören. Weiterhin würde sie im Papier als Schmutzpunkte sichtbar sein, da sie dunkel ist. Am Baum macht die Rinde einen Anteil von 8-14 % aus. Der Entrindungswiderstand ist abhängig davon wann das Holz geschlagen wurde, seinem Feuchtegehalt, die Lagerdauer und die Temperatur in der Kambialzone. Am optimalsten ist Holz aus den Sommermonaten. Es gibt zwei gängige Entrindungsverfahren, die Einzel- und die Vielstammentrindung.
Die Cambio-Entrindungsmaschine (Einzelstammentrindung) hat keinen großen Durchsatz, weswegen sie nur als Zusatz um die Entrindungskapazität zu erhöhen in Frage kommt. Oftmals findet sie, wenn überhaupt, ihren Einsatz nur im Wald.
Die Trommelentrindung (Vielstammentrindung) hingegen entrindet mehrere Stämme aufeinmal. Die sich in der Trommel befindenden Leisten dienen der Mitnahme des Holzes, damit diese dann von oben auf die anderen Stämme herab fallen und so die Rinde abschlagen. Dabei besteht aber die Gefahr der Pinselbildung (Stämme fransen an den Stirnseiten aus).
Mit einer verstellbaren Stauwand am Ende der Trommel lässt sich die Durchlaufzeit beeinflussen. Schlitze in der Trommelwand lassen die Rinde passieren. Da in Deutschland strenge Regularien bezüglich des Abwassers gelten, wird in Deutschland fast nur ein trockenes Verfahren (ohne Prozesswasser) angewandt, da die in der Rinde enthaltenen Bakterien das Wasser zu stark belasten würden. Die Rinde wird in der Regel anschließend zur Energiegewinnung verbrannt oder als Rindenmulch verwendet.
Für die Holzstoffherstellung mit Refinern (wird im anschließenden Kapitel erklärt) und die Zellstoffherstellung ist eine Hackschnitzelherstellung aus den entrindeten Stämmen unabdingbar, da zum einem die Refiner keine Stämme verarbeiten können und zum anderem die Imprägnierung von Hackschnitzel schneller abläuft als die von Stämmen.
In einer Hackschnitzelanlage werden die entrindeten Stämme gegen eine rotierende Hackscheibe gedrückt. Das Holz zerspringt von selbst. Der Abstand von dem Hackmesser zur Hackscheibe bestimmt die Länge der Hackschnitzel. Sie ist eine wichtige Abmessung, da die Kochchemikalien der Zellstoff schnell und leicht in das Holz einziehen sollen.